Mittwoch, 22. Februar 2012

Das große Quasseln

Für jede Neuigkeit im dauerbeschallten Weltinformationsbecken finden sich mehrere schlecht gelaunte Web 2.0-Existenzen, die diese gewohnt auf Autopilot kommentieren. Getrieben von manischer Meinungsbildung suchen Sie Anklang, Bestätigung und letztlich am Liebsten ein Skandal, welches kurzzeitig ihr von Sinnesreizen verarmtes Dasein schockiert und damit den verkümmerten Adrenalinhaushalt befeuert. Die Bühne für ein selbstinszeniertes Drama war noch nie so groß wie heute. Ein Spektakel von größtenteils unbekannten Darstellern und Regisseuren, welche sich oft neurotisch unreflektiert, aber stets blitzschnell präsentieren. Momentbefangen im populären Kostüm aufklärerischer Bewegung, im fadenscheinigen Licht gegoogleter Unterfütterungsbeweise stolzieren sie durch eine gelangweilte Gemeinschaft von einsamen Followern und Abonnenten. Eine permanente, digitale Massenhysterie, welche dankbar von kommerziellen Medien zitiert und verwahrheitlicht wird, um die aktuelle, ansteckende Quassel-Lawine vorgekaut dem großen Publikum zu präsentieren. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass ein verängstigter Mensch panisch vor sich hin plappert. Um die Situation realistisch und zielführend beurteilen zu können, braucht es aber einen ruhig beobachtenden Pragmatiker, der den Handlungsunfähigen erkennt, nicht beachtet oder bei Bedarf mit einer Ohrfeige zurück in die Beweglichkeit holt. Folgend entfolge ich und wünsche allen Meinungsbombern da draußen aufregende Liebschaften. Tweetup!

Freitag, 13. Januar 2012

Die Kopfgiganten und das Imperium der Empörten

So schrieben sie weiterhin Geschichten, die wahr sein konnten. Das Schreiben war ihre Tat, ihre Action, ihr Glück auch Mitmachen zu dürfen im bunten Treiben der nassgeschwitzten Abenteurer. Jeder Kommentar schrie laut: "Lasst mich mitspielen! Ich hab doch sonst niemanden." Und dann waren da noch die bemerkten, dass das Bemerken kein Ende nahm. Bemerkenswert in ihrer ungespiegelten, eigenen, kleinen Sendekabine, wo sie mitschunkelten auf einem Fest, welches schon längst dem Suff erlegen war. Draußen tobte das große Imperium der Empörten beschwingt von den schrillen Stimmen der betonten Leisetreter. Eine Tartüfferie in frömmelnder Vollendung. Zwei andere erkannten sich und warteten auf das Ende.

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There was never any more inception than there is now.
Walt Whitman

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